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Wilhelm Heinichen
Wilhelm Heinichen

In einem ein Schreiben vom 1. Dezember 1938 äußert sich Wilhelm Heinichen gegenüber dem Lüneburger Regierungs-Vizepräsidenten Kusserow kurz nach der Reichspogromnacht wie folgt:

"Aus dem Landkreis Celle ist für die Zeit vom 8.-12. November keinerlei Ereignis zu melden, das sich in Verbindung mit den gegen die Juden gerichteten Massnahmen abgespielt hat. Es wohnen im hiesigen Kreise auch nur 3 Juden, nämlich der Jude Oppenheim (Sohn des gleichnamigen früheren Generaldirektors in Hannover) in Winsen (Aller), der geistig nicht ganz normal ist und bei seinem Schwiegervater, dem Bauern Lohmann in Winsen, in der Landwirtschaft arbeitet, und zwei russische Juden in Oldau, die als Kriegsgefangene hiergeblieben und staatenlos geworden sind. Diese wohnen in einer Notwohnung in der Gemeinde Oldau, verdienten etwas mit Schuhflicken und wurden im übrigen von jüdischen Wohlfahrteinrichtungen über Wasser gehalten. Ich habe bereits einmal - ohne Erfolg - versucht, sie nach Buchwalde (sic) abzuschieben, werde diese Bemühungen jedoch jetzt erneuern, da sie sonst unter den jetzigen Umständen der Gemeinde zur Last fallen werden." (KrA Celle, N 95, Nr. 7/2, Teil II, Sonderstellung und Entrechtung der Juden im 3. Reich)

Am 29. Mai 1939 teilt der Bürgermeister Oldaus, Erich Diers, in einem Schreiben an das Landratsamt mit, "daß aus dem Nachlaß der Juden 45,30 M erzielt sind. Von diesem Betrage sind 6,50 M Schulden bezahlt, der Rest von 38,80 M ist für das Gebäude abgeschrieben." (ebd.)