Juden in der Blumlage - Schul, Salomon, Schlüsselburg

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Ein im September 1935 der CZ beigelegtes Flugblatt der NSDAP mit der Überschrift "Achtung! Juden in Celle"
Ein im September 1935 der CZ beigelegtes Flugblatt der NSDAP mit der Überschrift "Achtung! Juden in Celle"

Im September 1935 veröffentlichte ein der "CZ" beigelegtes Flugblatt der NSDAP mit der Überschrift "Achtung! Juden in Celle" die Namen aller jüdischen Geschäfte in der Stadt. Genannt wurden auch der Altwarenhändler Schul (Im Kreise) und der Knochenhändler Salomon (Maschplatz 3). Ein weiteres von Jüdin betriebenes Gewerbe am Eingang zur Blumlage wurde nicht erwähnt: das von Jenny Schlüsselburg geleitete Bordell "Hinter den Höfen 4".
Über ihr Leben in Celle und ihre Schicksale ist weniger bekannt als über die "etablierten" Innenstadtgeschäfte. Der aus Polen stammende Altwarenhändler Mendel Schul wurde im Oktober 1938 über das Celler Gerichtsgefängnis ins KZ Buchenwald verbracht, wo er 1942 starb. Seine Frau Berta ging 1940 nach Hannover, über ihr Schicksal ist nichts bekannt, ihre Kinder Adolf und Regina waren schon 1939 nach England emigriert. Henry Salomon musste seinen Lumpenhandel zum 1.1.1939 aufgeben, er wurde im März 1943 deportiert und wahrscheinlich in einem KZ ermordet. Die als "Vermieterin" im Adressbuch geführte Frau des Bordellbesitzers Heinrich Schlüsselburg wurde im März 1943 deportiert und im September 1943 in Auschwitz ermordet

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