Robert Ley, Reichorganisationsleiter der DAF, (vorn links) bei seinem Besuch in Celle. Bertram o.J., S. 281
Robert Ley, Reichorganisationsleiter der DAF, (vorn links) bei seinem Besuch in Celle.  <span>Bertram o.J., S. 281</span>
Hermann Müller wird im Juli 1940 von der DAF im KZ Sachsenhausen über seinen Ausschluss aus der Organisation informiert. <span></span>

In Celle hatte die Deutsche Arbeitsfront (DAF) ihre Geschäftsstelle in der Mauernstraße 50, der Leiter war Stadtrat Fritz Schulze. Mitte der 1930er Jahre kam die Nationalsozialistische Betriebszellenorganisation (NSBO) mit ihrem Obmann Walter Bennat dazu.

Die Organisation war nach der Zerschlagung der freien Gewerkschaften gegründet worden. Die DAF aber war keine Arbeitnehmervertretung, denn in ihr waren auch Unternehmer Mitglied. Auch besaß sie nicht das Recht zum Abschluss von Tarifverträgen. Neben Propaganda und Schulung gehörten zu den Aufgaben der DAF Programme zur Freizeitgestaltung. Obwohl die Mitgliedschaft "freiwillig" war, war die DAF mit über 25 Miliionen Mitgliedern die größte NS-Massenorganisation. Dies machte sie zu einem nicht zu vernachlässigenden Faktor im Wirtschaftsleben und verlieh ihrem Anspruch auf Mitsprache Nachdruck. Diesen Einfluss nutzte die DAF, um private und öffentliche Arbeitgeber in ihrem Sinne zu beeinflussen und ein Betreuungs- und Kontrollnetz zu schaffen, das nahezu die gesamte Bevölkerung, im Beruf und in der Freizeit, umfassen sollte. Die NSBO, die „Nationalsozialistische Betriebszellenorganisation“, wollte nach der Zerschlagung der Gewerkschaften so etwas wie eine Einheitsgewerkschaft werden, was ihr aber durch die Konkurrenz der DAF nicht gelang.

Am 2. Mai 1933 besetzten Angehörige der NSBO in Celle die Geschäftsstellen des Zentralverbandes der Angestellten, des Metallarbeiterverbandes und des Fabrikarbeiterverbandes, nachdem aus Berlin die Besetzung der Gewerkschaftshäuser und die Verhaftung führender Gewerkschaftler angeordnet worden war. Die Gewerkschaften erhielten kommissarische Leiter und gingen schließlich zunächst in der NSBO und später in der DAF auf.

Am 20. August 1941 besuchte der Reichsleiter der DAF und Reichsorganisationsleiter der NSDAP, Dr. Robert Ley, Celle und hielt auf der Stechbahn vor über 10.000 Menschen eine Rede, mit der er seine Zuhörer auf die Ausrottung der Juden einschwören wollte.

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Mauernstraße 50, 29221 Celle
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