25 Jahre Mahnmal für die Opfer des 8. April 1945 in den Triftanlagen / „Celler Platte“ oder „zeitlos mahnend“

Seit 25 Jahren steht jetzt das Mahnmal für die Opfer des Massakers an KZ-Häftlingen im April 1945 in den Triftanlagen. Kritik an diesem Mahnmal gab es von Beginn an. Die Gestaltung sorgte für bissige Kommentare. Als „Celler Platte“ kritisierte es Rainer Bremer in einem Aufsatz für die „Pädagogische Korrespondenz“. (1) Kinder würden das Kiesbett mit einem Sandkasten verwechseln, lästerte Klaus Neumann 2001 in seinem Aufsatz für „Deutsche Erinnerungsorte“. (2) Mit Denkmälern aber, so der Kunstgeschichtler Jochen Spielmann, würden nur „mehrheitsfähige Interpretationen der Geschichte vermittelt werden.“ Sie würden mehr aussagen „über die Zeit ihrer Setzung [...] als über die Vergangenheit, auf die sie sich beziehen.“ (3) Im Folgenden soll es um den Entstehungsprozess des Mahnmals in den Triftanlagen gehen und um die Frage, ob und wie es heute in die Stadtgesellschaft wirkt.

Fast 40 Jahre war der Bombenangriff auf den Güterbahnhof verdrängt worden, bei dem ein Zug mit Häftlingen aus dem KZ Salzgitter-Drütte getroffen wurde und sich eine Hetzjagd und die Ermordung von geflohene Häftlinge anschloss. Erst in den frühen 1980er Jahren begann ein zunächst auf Zeitzeugenberichte gestütztes Erinnern, das seitens der Stadt in einem Forschungsauftrag an Mijndert Bertram mündete, der in einer 1989 veröffentlichen Broschüre das Verbrechen an KZ-Häftlingen historisch aufarbeitete. (4)

Bereits im April 1985 hatte die SPD-Ratsfraktion eine Gedenktafel in der Nähe des Güterbahnhofs angeregt, was am Einspruch der Bundesbahn scheiterte. Im Februar 1988 forderte dann die Ratsfraktion der Grünen die Errichtung eines Kunstwerks oder antifaschistischen Mahnmals. Diese Idee fand im CDU-dominierten Stadtrat erstaunlicherweise Zustimmung. Ein Hintergrund mag gewesen sein, dass die Stadt der Feier ihres 700-jähriges Jubiläum eine überregionale Ausstrahlung geben wollte. Und in diesem Zusammenhang erschien es angebracht, den braunen Ruf Celles etwas zu korrigieren. So beschloss der Stadtrat nach der Vorstellung von Bertrams Arbeit im April 1989 die Ausschreibung eines künstlerischen Wettbewerbs und legte als Standort die Triftanlagen fest.

Schon die Auswahl des Ortes stieß bei einigen auf Kritik. Oskar Ansull etwa forderte, das Kunstwerk müsse „sichtbar im Innenstadtbereich der Einkaufsgesellschaft auffallen“: „Doch die Triftanlagen liegen angenehm abseits. […] Ein zum Wegsehen guter Platz. Ein zum hinsehen und Erinnern denkbar schlechter Platz, zumal in Nachbarschaft eines wiedermal die Täter ehrenden Bauwerks.“ (5) Gemeint war das Kriegerdenkmal am Ostende der Trift, dessen Schriftband seinerzeit noch zur „Nacheiferung“ aufforderte.

Doch der Ortswahl lagen Argumente zugrunde. Das Mahnmal sollte in der Nähe der Orte des Verbrechens liegen und trotzdem in halbwegs belebtem öffentlichem Raum. Eine zusätzliche Begründung lieferte die Nähe zum Ort, an dem das Massaker an Häftlingen eingeleitet wurde: dem Gebäude der Kreisleitung der NSDAP in der Trift 20/21.

Eine weitere Vorgabe bestand darin, dass in das Mahnmal ein die Ereignisse zusammenfassender Text integriert werden sollte – siehe Foto unten links.
Das Besondere an dem Celler Endkriegsverbrechen, nämlich die Beteiligung von Zivilisten, war von der Verwaltung zunächst vorgesehen, dann aber aus dem Text herausgestrichen worden – die „ganz normalen Bürger“ fehlen. Gegenüber der HAZ meinte Dieter Ronte: „Man hätte es deutlicher machen können.“ Insbesondere Künstler hätten Kritik an der Entscheidung geübt, die „Zivilisten“ auszusparen. „Ein Zusatz wäre möglich gewesen“, sagte der Museumsdirektor Mijndert Bertram. Aber die Stadtväter hätten den Beschluss für „unumstößlich“ erklärt. (6)

Die Resonanz auf den künstlerischen Wettbewerb übertraf quantitativ bei weitem die Erwartungen. Die Wettbewerbsunterlagen wurden von mehr als 600 Personen angefordert. 281 von ihnen reichten schließlich Modelle im Maßstab 1:10 ein. In der Preisvergabe-Jury saßen der seinerzeitige Direktor des Sprengel-Museums Hannover, Dr. Dieter Ronte, Prof. Gerhard Marks (Celle), Ludwig Zern (Hannover), Stadtdirektor Christian Burchard (Celle) und Stadtbildpfleger Michael Hild (Celle) sowie als Berater Prof. Bernd Altenstein. Für die Realisierung war eine Summe von 100.000 DM vorgegeben, inklusive der Preisgelder.

An der Form des offenen Wettbewerbs gab es seitens der Jury Kritik. Dieter Ronte war gegen Ausschreibung und für Einladung von 5 – 10 Künstlern. In einem Interview aus dem Jahr 1991 begründete er dies so: „Um sicher zu sein, daß eine hohe Qualität von Beginn an gewährleistet ist, hätte man sich bei der Auswahl der Künstler im Vorfeld einigen müssen. Das ist zwar undemokratisch und schließt zumeist junge und unbekannte Leute aus, es hat aber auch viele Nachteile. […] Es ist eigentlich das passiert, was viele befürchtet haben, daß alle großen Künstler beim offenen Wettbewerb nicht mitmachen.“ (7)

Die eingegangenen Modelle wurden – anonymisiert – im West- und Südflügel des Schlosses ausgestellt und am 17. und 18. Dezember 1990 von der Jury bewertet.
Der 1. Preis wurde Jonny Lucius aus Bad Neuenahr zugesprochen, dessen Entwurf ein liegendes Quadrat aus Corten-A-Stahl vorsah, in dessen Mitte als „optimistisch-vegetativer Einschub“, wie Ronte ausdrückte, ein Baum gepflanzt werden sollte. Der Arbeit insgesamt bescheinigte der Vorsitzende der Jury große Ernsthaftigkeit und den Willen zu Frieden. Die offizielle Beschreibung las sich so:

„Eine einfache quadratische Form, eindringlich in exakten Abmessungen.
– quadratische Urform
– unendlicher Weg aus Eisen
– gleich dem harten Gang der Opfer bis in den Tod.
– zeitlos mahnend – schwer lastend –
Aus der Mitte ein Baum wachsend, Hoffnung gebend.
Das Objekt, 6,80 x 6,80 m mit einer in der Mitte liegenden Aussparung von 3 x 3 m, und einer Seitenhöhe von 21 cm, wird auf einem Unterbau aus Beton in kaum merklicher Schräglage ca 2-3 % (wasserabfließend) ausgelegt.
Der Stahl (10 mm) ist ein von Thyssen gefertigter sogenannter „beruhigter Stahl“. Mit der Bezeichnung Corten A. Er hat einmalige antirost Eigenschaften. Die erste Rostschicht (wichtig für die Färbung), ist gleichzeitiger Schutz gegen das Durchrosten. Die Unterseite wird gegen das Schwitzen mit Bitumen gestrichen.“ (8)

Vom 20.12.1990 bis 6.1.1991 waren die Modelle im Schloss zu besichtigen, was fast 2.000 Besucher*innen auch taten.

Der ausgeführte Siegerentwurf wurde am 7. April 1992 in Anwesenheit des Landesrabbiner Henry Brandt, Hannover, und Celles Superintendenten Bodo Wiedemann von Oberbürgermeister Herbert Severin eingeweiht. Mit Marian Gnyp hielt auch ein polnischer Überlebender des KZ-Zuges eine Ansprache, der zufällig von dem Einweihungszeremoniell erfahren hatte. (9)

Kritik entzündete sich anschließend am symbolischen Gehalt des Mahnmals. Im Protokoll des Preisgerichts findet sich folgende Beschreibung: „Im Zentrum der sich nur wenig aufwerfenden Böschung ein Zeichen der Hoffnung: ein heimischer Laubbaum. Ort des Friedens und des Lebens. Dieser Baum wird durch sein Wachstum die Anlage von Jahr zu Jahr zunehmend verändern: immer mehr wird sein Laub das Mahnmal überdecken und es zunehmend in das Grün der Triftanlage integrieren.“ (10)

In seinem beißenden Kommentar befand Rainer Bremer dazu: „Ohne Scham preist die Begründung die Vorzüge des Entwurfs und plaudert damit Erwartungen aus: Das alles müsse wieder zuwachsen, verschwinden. Die Organisatoren des verordneten Gedenkens an die Opfer finden Geschmack an einem Vorschlag, der dem kollektiven Vergessen seit 1945 alsbald wieder Bahn bricht.“ (11)

Dieter Ronte verteidigte die Preisvergabe ein knappes Jahr später: „Es ist ein Konsens im positiven Sinne insofern als hier nicht mit diesem Realismus-Zeigefinger didaktischer Art operiert wird, sondern auch dem „Benutzer“ dieses Denkmals ein großer Freiraum zugestanden wird.“ (12) Und Lucius selbst beschrieb seine Intention so: „Das Denkmal soll kein Stolperstein werden und schon gar keine Provokation. Es soll nur mahnen und nicht einmal aufdringlich sein. Man sieht es nicht von weitem hochragen.“ (13)

Die CZ merkte unter dem Titel „Denkanstöße und Erinnerung an 1945“ an, dass das Preisgericht insgesamt architektonische Lösungen bevorzugt habe. Erst aus dem Text werde deutlich, woran erinnert werden solle: „Modelle, die figürlich oder thematisch deutlicher auf die Ereignisse im April 1945 hinwiesen, wurden nicht berücksichtigt: die Figur eines stumm schreienden zum Beispiel, mit der auf die Mauer des Schweigens und der Verdrängung aufmerksam gemacht werden sollte, oder die erschreckenden Darstellungen von Häftlingen, die bei der Flucht erschossen werden oder im Stacheldraht hängen bleiben. Bei den Modellen der Preisträger dagegen wird erst aus dem Begleittext deutlich, woran hier erinnert werden soll.“ (14)

Der zweite Preis ging an die Monopol-Gruppe für Gestaltung Lutz Köbele-Lipp – Martin Rissler, der dritte Preis an den Berliner Künstler Klaus Steinmann. Beide Entwürfe waren in der Jury umstritten. Zum Entwurf der Monopol-Gruppe meldete Stadtrat Bur-chard Bedenken an, da es sich um eine politische Aktion handele, „die ich persönlich als nicht angemessen betrachte.“ (15) Die Gruppe hatte vorgeschlagen, weit über die Triftanlagen hinaus im Stadtgebiet 200 Bronze Dreiecke mit einer Kantenlänge von 35 cm – mit Bezugnahme auf NS-Häftlingswinkel – zu verlegen und diese mit dem Text zu versehen: „Dies könnte ein Ort sein, an dem im April 1945 ein Mensch getötet wurde.“ Zwei Jahre bevor Gunter Demnig erstmals einen „Stolperstein“ in Köln verlegte, war ein dezentraler Erinnerungsansatz in Celle noch nicht konsensfähig. Teile der Jury bemühten sich, die Monopol-Gruppe dafür zu gewinnen, den Entwurf in einer viertägigen Aktion zu realisieren, aber die Dreiecke dann auch wieder einzusammeln und verschwinden zu lassen. Dass damit der eigentlich Gedanke des Wettbewerbs unterlaufen würde, war den Künstlern wohl klar. Sie ließen sich jedenfalls nicht auf die Idee von Aktionstagen ein.

Dass der Entwurf, der den dritten Preis bekam, überhaupt in Erwägung gezogen werden konnte, ist 25 Jahre später kaum noch nachvollziehbar. Beabsichtigt war im Kern einzig, den neuen Gedenktext dem Kriegerdenkmal im Osten der Triftanlage hinzuzufügen. Das Jury-Protokoll vermerkte dazu: „Die künstlerische Intention geht davon aus, keine weiteren Gedenkstätten in den Triftanlagen zu errichten, sondern in der Durchdringung mit dem Ehrenmal liegt eine tiefe, existenzielle, der Geschichte – besonders der neuesten Geschichte – gemäße Aussage. Das alte Ehrenmal wird neu besetzt, ohne in seiner akzeptablen Funktion gestört zu werden. Subtil werden die neuen schriftlichen Informationen als Tafel vertikal und als Halbkreis horizontal eingesetzt. Der Vorschlag ermöglicht es prinzipiell, daß sich unterschiedliche Interessengruppen des Mahn- bzw. Denkmals „bedienen“. Allerdings bedingt es von allen äußerste Toleranz: eine Toleranz, die sich auch in der neuen formalen Lösung zeigt. Die Konzeption geht davon aus, daß die Zukunft keine neuen Opfer kennen darf und somit auch keine neuen Täter. Die Idee des Vorschlags ist äußerst präzise und voller Optimismus.“ (16)

Rainer Bremer führte die lobpreisenden Worte der Jury mit einem Gedankenexperiment ad absurdem: „Man stelle sich vor, eine israelische Reisegruppe, auf der Suche nach dem besseren Deutschland, angelockt vom Celler Mahnmal, sucht dieses auf und sieht sich angesichts der Forderung nach „äußerster Toleranz“ in der Verlegenheit, in den gleichzeitig gedenkenden Kriegern und deren treuen Nachfolgern nicht jene Anhimmler der Täter zu betrachten, die die Opfer des Faschismus hervorbrachten. […] Die israelische Reisegruppe hätte sich zu mäßigen, wenn sie die Wut darüber befällt, daß an Ort und Stelle der Falschen gedacht wird.“ (17)

Der Gedanke der Versöhnung beherrscht auch den Entwurf von Jonny Lucius. Aber der Weltgeist (hier in Form des Stadtgartenamtes) machte diesem Ansatz einen Strich durch die Rechnung. Denn gepflanzt wurde, ohne vom Künstler oder der Jury vorgeschlagen, eine 15 Jahre alte Buche. Das kann eine Assoziation an Droste-Hülshoffs „Judenbuche“ hervorrufen. (18) In der Novelle kaufen die Juden des Dorfes die Buche, unter einer der ihren ermordet aufgefunden wurde, und mit hebräischen Schriftzeichen wird der Satz in die Baumrinde geritzt: „Wenn du dich diesem Orte nahest, so wird es dir ergehen, wie du mir getan hast.“ Die Geschichte endet damit, dass ihr Protagonist, Friedrich Mergel, dessen Tatbeteiligung unaufgeklärt blieb, sich an der Buche erhängte. Mit der „Judenbuche“ verbindet sich also ein Rachemotiv, das den Versöhnungsgedanken des Mahnmals durchkreuzt. Noch eine Runde verzwickter wird diese Symbolik aber dadurch, dass die Annahme, Juden folgten einem „Gesetz der Rache“, im Kern ein antisemitisches Stereotyp bedient. Wobei die Literaturwissenschaften werkimmanent eher dazu neigen, bei Droste-Hülshoff den Verweis auf eine kosmologisch verstandene moralische Ordnung zu sehen. (19)

Auch das Kieselsteinbett, das die Buche im Celler Mahnmal umgibt, ist erst Teil der Gestaltung und nicht des Entwurfs. In der jüdischen Erinnerungskultur (aber nicht nur dort) ist es üblich, dass Angehörige, indem sie einen kleinen Stein auf den Grabstein legen, versichern, dass der oder die Verstorbene nicht vergessen ist. (20)

Mit beiden Symbolen, also Buche und Kieselsteine, werden die Betracher*innen aber insoweit auf eine falsche Fährte gelockt, als die Häftlinge des KZ-Transport zu ihrem allergrößten Teil nicht Jüdinnen und Juden waren, sondern Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter*innen aus vielen – insbesondere osteuropäischen – Staaten, die zumeist Christ*innen oder Atheist*innen waren.

Denkmäler sind nicht in erster Linie Kunstwerke, sondern repräsentieren kollektive Erinnerungstechniken. Insoweit ist das Mahnmal in den Triftanlagen bei all seien Unzulänglichkeiten und seiner symbolischer Überfrachtung durchaus typisch für das Geschichtsbild der 1990er Jahre. Zeitgemäß war einerseits die architektonisch orientierte Gestaltung, deren fehlende Konkretheit durch die Einbettung eines ausführlichen Textes aufgehoben werden sollte. Für eine geschichtspädagogische Auseinandersetzung erweist sich heute sogar die räumliche Nähe von Kriegerdenkmal und Mahnmal für die Opfer des 8. April 1945 als vorteilhaft. Unterschiedliche Erinnerungs- und Gedenkkulturen und ihre jeweilige Intention können vor Ort verglichen werden.

Die öffentliche Aneignung des Mahnmals trifft nach wie vor auf Probleme. Nur zu selten scheint es Gegenstand von lokalbezogenem Geschichtsunterricht zu werden, obwohl – wie dieser Text nahelegen will – es ausreichend Anlass zur Auseinandersetzung bietet. Die RWLE-Möller-Stiftung hat mit den ersten beiden Ausgaben der „celler hefte“ zudem umfangreiches Material zu einer erinnerungskulturellen Beschäftigung vorgelegt. (21) Bedauerlich ist in diesem Zusammenhang, dass eine dokumentarische Auftragsarbeit, die die Stadt im Jahr 1991 vergeben hatte und die seinerzeit nicht veröffentlicht wurde, nahezu unbekannt im Stadtarchiv schlummert. Eine webbasierte Veröffentlichung würde im Bezug auf den Geschichtsunterricht vielleicht die eine oder den anderen Interessierte*n finden. (22)
Dass „die Politik“ das Mahnmal nur etwa im Fünf-Jahresrhythmus für Gedenkfeiern nutzt, ist insoweit in Frage zu stellen, als Jahr für Jahr das eher martialische Mahnmal für den „Unbekannten Soldaten“ am Neuen Rathaus als Ort des Gedenkens am Volkstrauertag herhalten muss. Hier wäre ein Ortswechsel – auch unter Einbeziehung des Gräberfelds für die KZ-Häftlinge auf dem Waldfriedhof – geeignet, den Dimensionen von Gedenken und Erinnerung gerechter zu werden. Denn ohne die öffentliche Teilnahme sind Denkmäler unsichtbar, wie es Robert Musil formuliert hat: „Das Auffallendste an Denkmälern ist nämlich, daß man sie nicht bemerkt. Es gibt nichts auf der Welt, was so unsichtbar wäre wie ein Denkmal.“ (23)

(1) Bremer, Rainer: Die Celler Platte. – In: Pädagogische Korrespondenz. Zeitschrift für kritische Zeitdiagnostik in Pädagogik und Gesellschaft, Heft 9, Sommer 1991. S. 47-53.
(2) Neumann, Klaus: Mahnmale. – In: Etienne François und Hagen Schulze (Hg.), Deutsche Erinnerungsorte. Band 1. München 2001. 622-637.
(3) Spielmann, Jochen: Stein des Anstoßes oder Schlußstein der Auseinandersetzung? Bemerkungen zum Prozeß der Entstehung von Denkmälern und zu aktuellen Tendenzen. – In: Ekkehard Mai und Gisela Schmirber (Hg.), Denkmal, Zeichen, Monument. Skulptur und öffentlicher Raum heute, München 1989, S. 110-114, hier S. 38/39.
(4) Bertram, Mijndert: April 1945. Der Luftangriff auf Celle und das Schicksal der KZ-Häftlinge aus Drütte. Celle 1989.
(5) Ansull, Oskar: Bescheidenheit. 700 Jahre Stadtjubiläum. – In: Zellesche Anzeigen. 4. Jg. (1990), Nr. 8 (15.12.1990). S. 8.
(6) Hannoversche Allgemeine Zeitung, 08.04.1992.
(7) Ronte, Dieter: Interview vom 10.09.1991. – In: Axel Schneider, Das Mahnmal für die Opfer der nationalsozialistische Unmenschlichkeit vom 8. - 12. April 1945 in Celle. Dokumentation über einen künstlerischen Wettbewerb (unveröffentlichtes Manuskript). S. 20.
(8) „Erläuterung“. – In: StA Celle, Z 0069 – Mahnmal-Triftanlagen.
(9) Cellesche Zeitung, 08.04.1992.
(10) Protokoll über die Sitzung des Preisgerichts „künstlerischer Wettbewerb zur Gestaltung eines Mahnmals für die Triftanlagen“ am 17. und 18. Dezember 1990 im Celler Schloss, Großer Festsaal.
(11) Bremer, a.a.O., S. 49.
(12) Ronte, a.a.O., S. 43.
(13) Lucius, Jonny: Interview am 09.09.1991. – In: Schneider, a.a.O., S. 42.
(14) Cellesche Zeitung, 29.01.1991.
(15) Celler Kurier, 24.02.1991.
(16) Zit. nach Bremer, a.a.O., S. 49.
(17) Bremer, a.a.O., S. 51.
(18) Droste-Hülshoff, Annette von: Die Judenbuche. – In: Deutsche Erzählungen von Droste-Hülshoff bis Raabe. Hrsg. von Helmut Winter. München 2002, S. 5-71.
(19) Vgl. z.B. Schwarze, Karl-Heinz: „Leg hin die Waagschal'!“ Analyse der ,Judenbuche' Annette von Droste-Hülshoffs. Ein Appell für Mitmenschlichkeit. Norderstedt 2011. S. 122-123.
(20) Brämer, Andreas: Die 101 wichtigsten Fragen - Judentum. München 2010. S. 123-24.
(21) celler hefte 1-2 [hg. von der RWLE Möller Stiftung]. "Hasenjagd" in Celle. Das Massaker vom 8. April 1945. Celle 2005; celler hefte 3-4 (Doppelheft), Juni 2006 [hg. von der RWLE Möller Stiftung]. Gedächtnislücken? Erinnerungs- & Gedächtniskultur nach 1945 in Celle. Öffentliche Tagung am 24./25. März 2006. Texte und Protokolle. Celle 2006
(22) Schneider, Axel: Das Mahnmal für die Opfer der nationalsozialistische Unmenschlichkeit vom 8. - 12. April 1945 in Celle. Dokumentation über einen künstlerischen Wettbewerb (unveröffentlichtes Manuskript).
(23) Musil, Robert: Nachlaß zu Lebzeiten. Reinbek 1962, S. 62.

Autor/in: Rohde, Reinhard | 2017 | Aus: revista. linke zeitung für politik und kultur in celle, Nr. 84, April/Mai 2017, S. 20-23