Hintergrund

Dokumente, Textausschnitte und Zeitzeugenberichte

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Oskar und Nanny Salomon, ermordet in Auschwitz.

Boykottaktion der NSDAP

Als "Abwehraktion gegen die jüdische Greuel- und Boykotthetze" im Ausland folgte am 1. April [1933] der Boykott der jüdischen Geschäfte und Anwaltspraxen. Am Morgen dieses Tages bevölkerte eine große Menge Schaulustiger die Innenstadt, um zu beobachten, wie die reichsweit angekündigten Maßnahmen in Celle durchgeführt wurden. Kurz vor 10.00 Uhr marschierten SS-Männer singend zum Polizeigebäude in der Bergstraße, wo einige von ihnen als Hilfspolizisten verpflichtet wurden, die die städtischen Beamten bei der Freihaltung der Straßen für den Verkehr unterstützen sollten.

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Die von Otto Haesler geplante Friedhofshalle wurde 1911 erbaut

Die Friedhofshalle

Haeslers erster sakraler Bau ist die Friedhofshalle mit Nebengebäuden auf dem seit 1692 bestehenden Jüdischen Friedhof. (...) Die Planungen für die Friedhofshalle umfassten die Gestaltung der Eingangssituation an der Strasse Am Berge, des Vorplatzes und der eigentlichen Halle mit Nebenräumen, sowie eines Stalls und Aborts für das Wächterhaus. Durch ihre Lage in der Südwestecke des Friedhofsgeländes lag sie im Kreuzpunkt zweier Straßen und war sehr gut einzusehen.

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OLG-Gebäude mit Hakenkreuz-Fahnenschmuck zur 225-Jahr-Feier im Jahr 1936.

Zur vorzeitigen Pensionierung von Dr. Julius Sautter, Oberlandesgerichtsrat in Celle (1939)

Die Nationalsozialisten stellten zwar stolz fest, daß am 1. Januar 1936 der "Entjudungsprozeß - innerhalb der deutschen Justiz - im wesentlichen abgeschlossen" sei. Doch sollte erst das Deutsche Beamtengesetz, welches das Reichsbeamtengesetz von 1873 sowie das Berufsbeamtengesetz vom 7. April 1933 vollends ablöste, die / [22] völlige geistige Gleichschaltung der Beamtenschaft mit der nationalsozialistischen Staatsführung herstellen, wie es in dem Gesetz hieß.

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Propagandawagen der NSDAP (undatiert)

NSDAP in Celle Stadt

FunktionsträgerInnen der NSDAP in Celle in den Jahren 1933/1936

Kreisleitung Celle-Stadt: Geschäftsstelle Kanzleistraße 11
Kreisleiter: Walther Pakebusch

Ortsgruppenleiter:

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Während des Krieges war Otto Wöhrmann als Kriegsrichter für politische Straftaten zuständig. Ab 1946 wirkte er beim Aufbau des neuen Landwirtschaftsrechts als Oberlandesgerichtsrat beim OLG Celle.

Otto Wöhrmann. Eine typische Karriere

Die Lebensgeschichte des Celler Richters Otto Wöhrmann (24.2.1897 - 23.2.1970) ist nur ein Beispiel eines Nazi-Richters, der nach '45 keinerlei Schwierigkeiten hatte, wieder in Amt und Würden übernommen zu werden.

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Die Bahnhofstraße wurde umbenannt in Hindenburgstraße, der Thaerplatz in Adolf-Hitler-Platz.

"Cellesche Zeitung" zur Umbenennung der Bahnhofstraße (25.März 1933)

Die Cellesche Zeitung berichtete am 25. März 1933 wie folgt:

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Hamburger Engros Lager, Großer Plan 2/3, nach der Neueröffnung im Jahr 1905

Arisierung des Kaufhauses Meyer

"Aus massiven stadtplanerischen Interessen heraus hat sich in der Folgezeit vor allem die Stadt Celle bei den 'Arisierungen' der jüdischen Grundstücke und Häuser beteiligt," schreibt Sibylle Obenaus, und belegt dies detailliert anhand der Verkaufsverhandlungen zwischen Robert Meyer und der Stadt Celle:

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Urteil des Amtsgerichts Celle gegen Anna Sassor von 1942
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Urteilsbegründung des Amtsrichter Dr. Püllmann gegen Anna Sassor

3 Monate Gefängnis wegen Arbeitsverweigerung

Der Amtsrichter Dr. Püllmann, der die Arbeiterin Anna Sassor 1942 verurteilte, durfte 1945 als Amtsgerichtsdirektor den Wiederaufbau des Amtsgerichts betreiben, auch war er im Juni 1945 von den Briten als "Vertreter der noch nicht bestehenden bürgerlichen Parteien" in einen Beirat berufen, der den eingesetzten Oberbürgermeister Hörstmann unterstützen sollte.

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Leuchtreklameschild am Manufakturwarengeschäft S. Wolff

Pogromnacht

Auszug aus "Schreiben wie es wirklich war!" Aufzeichnungen Karl Dürkefäldens aus den Jahren 1933 - 1945

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